Beste Kumpanen 

In meiner Zeit in Kambodscha habe ich gelernt, dass eine Sprachebarriere zwar eine große Herausforderung sein kann, sie jedoch mit Sicherheit kein Hindernis ist. Wenn man wirklich will, gibt es immer einen Weg der Verständigung und das ein oder andere Mal ist mündliche Kommunikation weniger von Nöten als meist angenommen. 

Das beste Beispiel hierfür ist für mich unser Verhältnis zu den Arbeitern unserer Schule: Das unsere Gespräche aufgrund der Sprachbarriere teils auf das geringste minimiert sind, hindert uns noch lange nicht daran, viel Zeit miteinander zu verbringen und jede Menge Spaß zu haben. Zwar bedaure ich sehr, nicht fließend Khmer zu sprechen, um mich mit Ihnen ausführlicher unterhalten und sie noch besser kennenlernen zu können, aber trotzdem sind mir diese Personen sehr ans Herz gewachsen. 

So treffen wir uns nach der Arbeit gerne mit ihnen, um Fussball oder Volleyball zu spielen, unterrichten uns gegenseitig, essen und trinken zusammen oder tanzen durch die liebe lange Nacht! Gerade weil ich diese Menschen so schätzen und lieben gelernt habe, möchte ich sie euch in diesem Blogeintrag vorstellen.  

Nummer 1:

Beginne ich mit unserem engsten Gefährten und Retter in der Not – Sarom! Als Hauptarbeiter hat er in der Schule schon grundsätzlich eine besondere Stellung, die auch jeder hier zu respektieren weiß. Trotz seiner leicht arroganten bosshaften Art, scheint ihn doch jeder gern zu haben und trifft sich nach Feierabend noch mit ihm auf ein Bier. 
Mit seinen beiden Kindern wohnt er in einem kleinen Baumhaus direkt neben uns, wodurch er immer in der Nähe ist, um uns aus der Patsche zu helfen: wenn das Licht kaputt ist, wir kein Strom oder kein Wasser haben, eine Ratte über meinem Bett ein Nest gebaut hat oder Bier im Kühlschrank darauf wartet getrunken zu werden. 

Außerdem ist er kein schlechter Khmer-Lehrer, unglaublich herzlich, für jeden Spaß zu haben und ist an allem – auch an uns – sehr interessiert. Selbstverständlich feiert er gern, wodurch wir definitiv etwas gemeinsam haben und von dieser Gemeinsamkeit auch äußerst gern Gebrauch machen 😉

Nummer 2:

Fortfahren tue ich mit meinem lieben Hal. Von ihm habe ich euch bereits des Öfteren berichtet, da ich ihn seit Beginn meines Aufenthaltes in Englisch unterrichte. Bis heute kann ich mit Überzeugung sagen: er ist und bleibt mein bester Schüler! 
Neben Sarom und Hout zählt er zu den unersetzlichen Stammarbeitern auf unserem Gelände. Als Schreiner ist er für alle Einrichtungsgegenstände verantwortlich und funktioniert am Wochenende außerdem als Bademeister am Pool.  Noch dazu ist er unglaublich lieb und ein süßer Papa. Für mich ist es vor allem schön, dass er so gut Englisch spricht, da ich ihn dadurch auch persönlich besser kennenlernen durfte.

Nummer 3: Panha – Batista Cambodia!

Dir haben wir definitiv einiges an Gelächter zu verdanken: „Allemong big big – Cambodia small small“ werden wir in deinem Wortlaut sicher nie vergessen. 

Ich wünsche dir, dass du in Zukunft auch mal bei der Arbeit lachen kannst und du in 20 Jahren noch so jung aussiehst wie heute (tatsächlich, er ist „schon“ dreißig, verheiratet und hat ein süßes kleines Kind!). 

Ein Hoch auf dich!

Nummer 4:

Als nächstes folgt unser Kletteraffe ‚Sothea‘. 31 Jahre alt, ebenfalls verheiratet und Vater eines gehbehinderten Sohnes, der glücklicherweise an unserer Schule unterrichtet werden kann. Dank seiner Figur und seiner Kappe sieht auch er ziemlich jung aus – jedoch fehlen ihm die Haare auf dem Kopf, woraus sich Schüler und Arbeiter gerne einen Spaß machen und ihm seine Kappe klauen. 

Sothea ist die Sportskanone schlechthin und noch dazu eine flotte Sohle auf dem Tanzparkett. Er legt bei jeder Feier mindestens ein einstündiges Tanz-Solo hin und Lenny versucht noch immer vergeblich sich seine Bewegungen abzuschauen. Nie müde und immer gut gelaunt – so würde man Sothea wohl am besten beschreiben!

Nummer 5 + 6:

Zuletzt wären da noch Sokun und Narreth, zu denen es jedoch nicht viel genaueres zu sagen gibt, außer: ein Schokobrötchen-Liebhaber trifft auf einen verrückten Gorilla! 

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Diese Menschen bleiben wahre Schätze – für die Schule, aber vor allem auch für uns Freiwillige. Sie sind unser intensivster Kontakt zur einheimischen Gesellschaft und bescheren uns noch dazu so viele schöne und lustige Stunden!
An jedem Schultag weiß ich, dass noch eine schöne Abwechslung folgen wird, die uns den Tag versüßt. 

Und für all die Male, die ihr uns noch schnell ein paar Mangos gepflückt, mir eine Cola spendiert, oder uns Sticky Rice mit Banana gekauft habt, bin ich euch so dankbar. Danke, dass auch ihr meine Zeit in diesem wunderbaren Land so unvergesslich macht! 

Um es in euren Worten zu sagen: Khnijom srolang neak. I will not forget you! ❤ ខ្ញុំនឹកអ្នក។ អរគុណគ្រប់យ៉ាង។

Ich denk an längst vergangene Tage, wir saßen genau hier, 

man hatte Ziele und auch Träume, ne Menge Spaß den hatten wir. 

Wunderbare Tage, es war eine schöne Zeit, 

ich habe Tränen in den Augen, denk an die Vergangenheit. 

4 Kommentare zu „Beste Kumpanen 

  1. All diese nackten Maenner! Und dann dein Versprechen du wuerdest durch die liebe lange Nacht tanzen – bis 9:15pm nehm ich mal an? Haha, geniess die Zeit mit diesen wundervollen Menschen!

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    1. Ein weiterer Fakt über Kambodschaner: sie sind grundsätzlich immer Oberkörperfrei!

      Tatsächlich hast du da sogar recht, wenn sie es aufgrund ihres Alkogolpegels noch bis nach 9 durchhalten haben wir Glück 😀
      Aber dafür geht die Feier schon um 5 los!
      Unser Rekord War 1 Uhr nachts – und da kamen zwei am nächsten Tag nicht auf die Arbeit… 🙈🙈

      Mache ich, danke! 2 Monate noch!

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  2. Danke Joki, ich freue mich jedes mal über einen Blogeintrag von dir! Und dieser ist dir wieder mal sehr gelungen. Toll einen weiteren Einblick zu bekommen ❤

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